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Endlich da!

Lac de Matemale

Mittwoch, 5.9.
Nach einer ruhigen Nacht setzen wir die Fahrt der Aude entlang fort. Die Strasse ist schmal und besteht vor allem aus einer Aneinanderreihung von geflickten Löchern, ein richtiger Flickenteppich. Nach ein paar Kilometern öffnet sich die Schlucht zu einem Tal, das uns auf eine Art Hochebene hinauf führt.

Wir sind zwar nur etwa 1700 m.ü.M., aber das sieht alles schon hochalpin aus. Riesige Skigebiete wurden aus dem Boden gestampft, Pisten führen wir Strassen die bewaldeten Berghänge hinab.

Am Lac de Matemale (Stausee) machen wir einen kurzen Halt. Gegenüber liegt Les Angles am Fusse des Roc d'Aude. Viele Hotelpaläste stehen in der ansonsten idyllischen schönen Landschaft. (Aber bei uns siehts in den Bergen ja auch nicht viel besser aus!) Wie man unten sieht, ist nicht aus allen Bauvorhaben etwas geworden.





Villefranche-de-Conflent

Wir fahren weiter über die schöne Hochebene, hinunter nach Mont Louis, das wir uns kurz anschauen wollen. Am zweiten Kreisel biegen wir falsch ab, weil wir dachten, das Dorf sei links, ist es aber nicht! Auf den nächsten (vielen!) Kilometern gibt es keine Wendemöglichkeit und so fahren wir munter weiter, vorbei an Olette bis hinunter nach Villefranche-de-Conflent. Eine beeindruckende Stadtmauer macht uns neugierig und da es (noch) genug Parkplätze gibt, halten wir an. Offenbar sind wir kurz vor Mittag noch früh dran: es hat noch kaum Touristen. Dies ändert sich in der nächsten Stunde aber sehr schnell! Wir schlendern durch die schmalen Gassen, schauen uns die kleinen witzigen Läden an. Was für ein idyllisches Dorf! Es ist doch schön, dass einen ein Falsch-Abbiegen auch mal an einen erfreulichen Ort bringt!



Rechts: Zurück nach Mont Louis 


Sonnenofen in Odeillo

Uns droht der Diesel auszugehen und wir suchen mit GPS eine Tankstelle, was super funktioniert!

Dann gehts zurück nach Mont Louis. Den beschriebenen Parkplatz finden wir nicht, vielleicht ist er auch einfach aufgehoben worden. So fahren wir weiter nach Odeillo zum Sonnenofen. Den finden wir auf Anhieb! Dank dem zeitgleichen Besuch einer Reisegruppe aus Deutschland können wir den Film in Deutsch ansehen und auch die ausführlichen Erklärungen des lokalen Führers werden von der netten Dame übersetzt.





Danach folgen wir der Strasse mit dem Ziel Les Cabannes. Sie führt in weiten Kurven talwärts und zurück in Richtung Norden. Den Col de Puymorens durchqueren wir im Tunnel. Ax-les-Thermes lädt eigentlich zum Verweilen ein, aber auch hier sind Womos nicht erwünscht und die freien Parkplätze sind höhenbeschränkt (2 m). In Les Cabannes finden wir einen angenehmen und ruhigen Stellplatz.



Forges de Pyrène

Donnerstag, 6.9.
Srahlendblauer Himmel und Sonnenschein versprechen einen heissen Tag. Schon gestern Abend wollte es im Womo kaum abkühlen. Erst nach Mitternacht wurde es etwas angenehmer. Die warmen Temperaturen überraschen uns. Wir hatten gedacht, hier in den Bergen sei es kühler um diese Jahreszeit.

Unser heutiges Ziel ist Foix. Auf dem Weg dorthin entdeckt Urs ein Schild „Forges de Pyrène“ und diese Schmiede will er sich natürlich ansehen. Zuerst schlendern wir im Museum herum, das viele alte Handwerkerberufe kurz beschreibt und mit zahlreichen Maschinen und Werkzeugen auf interessante Art dokumentiert.

Ab 10.30h fangen die Live-Vorführungen an und als Erstes besuchen wir den Dorfschmied. Die Schmiede ist 600 Jahre alt, verrusst und überall hängen Schmiedezangen und andere Werkzeuge an der Wand. Der Schmied weiss allerhand Interessantes übers Schmieden und dessen Geschichte zu erzählen. Um den "Unterricht" noch etwas zu veranschaulichen, schmiedet nebenbei noch einen Nagel.

Als nächstes geht zum benachbarten Kammmacher. Während ich den Schmied noch recht gut verstanden habe, scheitere ich mit meinen Französischkenntnissen angesichts dieses südfranzösischen Dialekts gnadenlos. Der Vorführer stammt schätzungsweise aus der Region von Marseille und ist wohl Friseur. Unterhaltsam erzählt er die Geschichte und Vorzüge eines Kammes aus Horn und demonstriert an einer Zuhörerin, wie glatt und seidig damit die Haare werden. Wir sind beeindruckt! Gott sei Dank verstehe ich das Französisch vom gezeigten Film! Danach ist wieder eine Präsentation fällig und wen sucht er sich aus? Richtig – mich! Da stehe ich nun vor einer Gruppe von etwa 25 – 30 Leuten und werde gekämmt, muss mich umdrehen, damit alle das Ergebnis sehen können, dabei würde ich am liebsten in den Boden versinken! Die Wirkung der Kämmerei ist aber unübersehbar und ich kaufe ihm zwei ab. Mal schauen, ob meine Tochter auch so begeistert davon ist!

Danach gehts weiter in ein anderes Gebäude, wo ein altes Schwanzhammerwerk vorgeführt wird. Das ist imposant und ich finde es schade, dass die Vorführung so schnell vorbei ist. Der Schmied hört sich selber sehr gerne reden und quasselt unaufhörlich drauflos, was das Spektakel zwar in eine endlose Länge zieht, aber nicht mehr wirklich interessant ist.

Erschlagen setzen wir uns nach zweieinhalb Stunden auf eine Bank und atmen durch. Es ist warm, wir wollen uns aber Foix doch noch kurz ansehen.



 


Foix

Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir den Ort. Das Schloss ist schon von weit her gut zu erkennen. Wir finden (sogar) einen Parkplatz und schlendern dann durch das alte Städtchen. Die Läden sind um 13.30h noch alle geschlossen (offen ab 14.30h!). Dafür herrscht in den kleinen Bars und Restaurants reger Betrieb, alle Tische sind besetzt, man isst zu Mittag.



Foix zur Mittagszeit 


Grotte von Mas d'Azil

Bei dieser Hitze haben wir keine grosse Lust zu einem ausgedehnten Stadtbummel und so fahren wir weiter zu der Grotte von Mas d'Azil. Nachdem wir das Dorf durchquert haben, stehen wir gleich vor diesem beeindruckenden Bauwerk der Natur. Langsam fahren wir die 420 m ab und parkieren gleich ausserhalb. Das wollen wir uns zu Fuss nochmals ansehen! Anschliessend gibts als Erfrischung noch ein leckeres Eis.
Übernachten tun wir auf dem Parkplatz bei der Grotte, zusammen mit ein paar weiteren Wohnmobilen.

Das Ausmass dieser riesigen Grotte kommt auf den Fotos nicht so richtig zur Geltung. Ich denke, beim grossen Eingang ist sie etwa 30 Meter hoch und in der Mitte etwa 50 m breit. Man steht da drinnen und ist sprachlos.






St. Bertrand-de-Comminges

Freitag, 7.9.
Am Morgen ist es angenehm kühl und die Sonne scheint. In St. Girons besuchen wir kurz die V/E Station und kaufen unterwegs noch ein. Gegen Mittag erreichen wir St. Bertrand-de-Comminges. Wir parkieren am Fuss des Hügels auf dem grossen Parkplatz und erreichen nach einem kurzen Fussmarsch den Dorfeingang. Was für ein hübsches altes Dörfchen! Wir schlendern durch die schmalen Gässchen und stehen schon bald vor der Kathedrale. Ein eindrückliches Bauwerk – wunderschöne Schnitzereien, Kirchenfenster und Vielem mehr. Wir können uns nicht sattsehen und können dieses Kleinod der Pyrenäen nur wärmstens für einen Besuch empfehlen.





Vielha, Baqueira

Dann gehts weiter in Richtung Spanien. Kurz nach St. Béat erreichen wir die Grenze und wundern uns über die unterschiedliche Architektur. Die Häuser und Dörfer sehen hier ganz anders aus, sind auch viel besser gepflegt. Die Strassen sind breit und gut. Bald erreichen wir Vielha und schlucken leer....gerade schön siehts hier nicht aus. Mehrstöckige Betonbauten stehen wie Fremdkörper in der Landschaft, ganze Viertel mit neuen Häusern/Wohnungen stehen leer. Wir fragen uns, ob es an der Zwischensaison oder der Eurokrise liegt...

Die nächste „Katastrophe“ folgt kurz darauf: Baqueira. Noch so ein leerstehender Skiort mit vielen vielen mehrstöckigen Häusern, deren Läden alle unten sind. Hier möchte ich definitiv nicht wohnen und auf dem riesigen, völlig leeren Betonparkplatz wollen wir auch nicht übernachten, fahren deshalb weiter. Die Landschaft ist beeindruckend, ein Panorama zum geniessen. Auf dem Port de la Bonaigua sind wir 2072 m hoch und es ist angenehm kühl. Die im Reiseführer erwähnten freilaufenden Pferde sehen wir nicht, dafür aber massenweise deren Hinterlassenschaften. Ein Stück weiter unten entdecken wir dann aber doch noch eine kleine Herde am Steilhang weiden.

Wir fahren hinunter bis Esterri d'Aneu und suchen dort einen Übernachtungsplatz. Leider stimmt auch hier der Womo-Führer von 2009 nicht mehr und wir suchen den erwähnten Platz vergebens. Der Dorfkern scheint weitgehend neu gestaltet zu sein und es herrscht reger Betrieb. Am Ufer eines Flusses an einer Nebenstrasse finden wir ein Plätzchen. Es ist drückend heiss...

Mit dieser Hitze haben wir nicht gerechnet, auch nicht damit, dass hier touristisch alles so erschlossen ist. Kleine ursprüngliche Dörfer sucht man hier vergebens. Bin gespannt, wie es weitergeht!

Am frühen Abend wird Urs das Geräusch der nahe gelegenen Turbinen doch zu laut und wir fahren weiter. Noch einmal suchen wir den Parkplatz, trotz Navi und Eingabe der Koordinaten haben wir kein Glück. Inzwischen ist es 20 Uhr und es dunkelt langsam ein. Hoffentlich finden wir bald einen Stellplatz!

Unser neues Ziel ist Espots, das wir nach kurzer Fahrt erreichen. Noch unterwegs beginnt es zu regnen und schon bald ergiesst sich ein Wolkenbruch auf uns. Auch hier ist unser Navi nicht sehr hilfreich und wir verpassen die Abzweigung. So fahren wir denn auf einer geteerten Strasse einen Berg hinauf und haben keine Ahnung, wohin uns das führt. Wenden ist unmöglich, also weiterfahren. Schliesslich erreichen wir das Ende der Strasse und sind froh, dass da ein sehr grosser ebener und vor allem leerer Parkplatz auf uns wartet. Der Regen hört schon bald auf und wir schlafen herrlich.





Am nächsten Morgen lacht uns die Sonne an und wir geniessen den Blick auf die Berge und den strahlend blauen Himmel. Die Fassade des Wohnhauses erwärmt sich in der Sonne und Dutzende Vögel wärmen sich daran auf!

Wir befinden uns auf dem Parkplatz eines Naturparks, der wahrscheinlich ein Wanderparadies ist. Aber auch hier sind viele Wohnungen leer und entweder zu vermieten oder zu verkaufen. Auf unserer weiteren Reise werden wir das "Se vende"-Schild noch oft sehen.