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1. Teil - bis Cherbourg
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2. Teil

Bei Barfleur

Wir lassen Cherbourg hinter uns. Auf der D116 fahren wir durch kleine Dörfer und sehen nach einigen Kilometern den Leuchtturm der Pointe de Barfleur (Gatteville Le Phare). Diesem Bauwerk verdankt Eliane einen heftigen Adrenalinausstoss und von da an wird nur noch auf breiten Strassen gefahren: Wir biegen links ab in Richtung Leuchtturm und fahren durch ein kleines Dorf. Schon nach wenigen Metern wird die Strasse um die Hälfte schmaler und nach weiteren 50 m führt sie scharf links weg, zwischen zwei Häusern hindurch und verliert sich dann am Strand. Es bleibt nur eins: rückwärts fahren! Die Rückfahrkamera bewährt sich einmal mehr und ich bewundere Urs, wie er mit diesem Riesending zentimetergenau fahren kann. Das Kunststück gelingt - trotzdem sich genau in diesem Augenblick ein Auto hinter uns befindet, das natürlich genau da zum Strand hinunter muss!.

Wir fahren noch ein Stück weiter und finden an einem Dorfrand einen schönen Parkplatz. Gleich dahinter liegt eine grosse, flache (und menschenleere) Sandbucht, an der wir fast den ganzen Nachmittag verbringen. Die Hundis geniessen wieder einmal das Herumtoben am Strand und wir erfreuen uns am Strandspaziergang und Muschelsuchen.





Arromanches

Heute will das Wetter nicht mehr ganz mitspielen. Eigentlich wollten wir uns St. Vaast-la-Hougoue ansehen und einen Ausflug mit dem Amphibienfahrzeug auf die Ile de Tatihou machen. Stattdessen setzen wir nach dem kurzen Besuch einer Versorgungstation unsere Reise fort und fahren Richtung Isigny sur Mer.

Für Käseliebhaber: Es gibt einen ganz wunderbaren Camembert, der hier hergestellt wird!

Wir wollen ans Meer und nehmen kurz nach Isigny die D514. Nun gelangen wir in vertrautes Gebiet (Grandcamp-Maisy, Pointe du Hoc, St. Laurent s/Mer bzw. Omaha Beach). Wir waren innerhalb der letzten beiden Jahre schon zweimal hier und sind doch jedesmal wieder berührt von den Ereignissen, die hier stattfanden; in dieser Ecke der Normandie stolpert man fortwährend über den D-Day.

Bei Arromanches sehen wir ein 360°-Kino und dem wollen wir einen Besuch abstatten. Der Mann an der Kasse weist freundlich darauf hin, dass das Parkingticket 24 Std. gültig ist und da wir keine grosse Lust haben, einen Übernachtungsplatz zu suchen, bleiben wir über Nacht hier.

Vor uns liegt der Versorgungshafen, den die Alliierten nach der Landung gebaut haben, bzw. das was noch davon übrig geblieben ist.

Der Besuch im Kino ist beeindruckend - der 20-minütige Film legt die ganze Sinnlosigkeit eines Krieges dar - es gibt keine Gewinner, nur Verlierer. Man weiss gar nicht, wohin man schauen soll; in einer Minute ist man mitten im Kriegsgeschehen, in der nächsten fliegt man in Friedenszeit über die wunderschöne Normandie.



Überbleibsel des von den Alliierten erbauten Hafens. Links: Blick auf Arromanches 
Das 360-Kino. Der Film "Der Preis der Freiheit" ist auf 9 Leinwänden in einem kreisförmigen Saal mit einem einzigartigen Verfahren projiziert, wo alte und aktuelle Bilder der selben Orte zusammengemischt sind.
Mit diesem Film sind Sie inmitten der Ereignisse der Landung der Allierten. Sie folgen die Soldaten des D-Day und werden die Intensität dieses Moments fühlen können.
 
Bildquelle: Cinéma Circulaire Arromanches 360° 
Hoch auf den Klippen bei Arromanches, Blick nach Asnelles. Bild rechts: Memorial beim Kino    



Gold, Juno und Sword

Bei wiederum schönem Wetter fahren wir weiter. Am Juno Beach halten wir an und besuchen das Memorial. Man kann es sich kaum vorstellen, was hier vor 60 Jahren los war. Nach einem kurzen Spaziergang am Strand setzen wir die Fahrt fort.

Die Strände der Normandie sind so wunderschön - es ist unvorstellbar, dass hier um jeden Meter Boden erbittert gekämpft wurde und tausende Soldaten ihr Leben lassen mussten.
Der Zweite Weltkrieg begegnet einem hier überall und in verschiedener Weise. Wir hoffen, dass diese Ereignisse nie vergessen geschweige denn sich wiederholen werden.
Man sieht immer wieder Gedenktafeln mit den Namen gefallener Soldaten. Hinter jedem Namen steht ein Schicksal, eine trauernde Familie; man fühlt sich hilflos, kann das Rad der Zeit nicht zurück drehen.






Deauville

Wir folgen der Küstenstrasse, gelangen nach Ouistreham und fahren weiter über die Orne nach Cabourg, Houlgate, Deauville. Was für eine andere Welt! Es ist alles weniger "wild", mehr wie ein Garten mit schönen Häusern. Eliane ist gespannt auf Deauville, das sie sich schon lange einmal ansehen wollte.

Am kleinen Jachthafen, kurz bevor man die Touques überquert, sehe ich auf einem Quai lauter Womos stehen. Wir biegen ab und finden dort tatsächlich einen Stehplatz. Mit Rucksack und Kamera bewaffnet, aber ohne Hunde, erkunden wir diesen Nobelort, an dessen Strand sich schon seit über 100 Jahren die Stars und Sternchen tummeln.
Der Rundgang ist eindrücklich: Villen und Eigentumswohnungen zu Hauf, die meisten mit geschlossenen Fensterläden. Auch einen Bummel auf den Planches lassen wir uns nicht entgehen. Beim Centre International de Deauville setzen wir uns auf eine Bank, essen ein Eis und schauen den Leuten zu.
Als nächstes spazieren wir mehr in Richtung Stadt und gelangen so zu einer Einkaufspassage. Alles nur vom Feinsten: Gucci, Dior, Hermes, Boss u.v.m. für die "High Snobiety".





Zum Pont de Normandie

Als Nächstes faszinierte mich vorerst auf der Landkarte die Mündung der Seine ins Meer bei Le Havre. Das ist nur einen Katzensprung von Deauville entfernt und wir haben genug Zeit. Also los gehts!

Wir überqueren die Touques und fahren durch Trouville. Tatsächlich ist dort eine andere Welt: der Luxus hat die Brücke nicht überquert. Es ist gerade Markttag und dem Fluss entlang steht ein Stand neben dem anderen. Was für ein buntes Treiben!

Schon bald tauchen die ersten Wegweiser zum "Pont de Normandie" auf. Ein paar Euro kostet das Befahren dieser gigantischen Brücke schon, aber wir werden mehr als genug entschädigt. Hoch oben überqueren wir die Seine, auf der linken Seite liegt in einiger Entfernung der riesige Hafen von Le Havre und rechts siehts aus wie in einem Park.



Pont de Normandie

     


Pont de Tancarville

Eigentlich wollten wir einige Kilometer ostwärts fahren und auf dem kleineren "Pont de Tancarville" die Seine wieder überqueren. In letzter Sekunde sehen wir aber, dass da ein Stau ist und fahren deshalb zu.

Villequier an der Seine



Pont de Brotonne

Die Fahrt der Seine entlang ist ein Genuss. Wir kennen bereits die Strecke ab Vernon in Richtung Paris; nun zeigt sich, dass dieser breite, ruhige Fluss auch hier kurz vor der Mündung in den Àrmelkanal ein lohnendes Ziel ist. Nach wenigen Kilometern überqueren wir die Seine auf dem Pont de Brotonne; anschliessend führt uns eine viel befahrene Strasse einem Naturpark entlang wieder Richtung Süden.



St-Vincent-du-Lorouer

Nun soll es südwärts zur Loire gehen. Die N138 führt uns über Bernay-Gacé-Sées-Alençon hinunter nach Le Mans. Wir geraten in den Feierabendverkehr und versuchen, uns im Strassengewirr zurecht zu finden. Es gelingt uns, eine Stadtumfahrungsstrasse zu nehmen und diese führt uns dann sogar an der Rennstrecke des 24-Std.-Rennens vorbei.

Im Womo-Führer habe ich einen Übernachtungsplatz im nicht all zu weit entfernten St-Vincent-du-Lorouer entdeckt und hurra, wir finden ihn sogar.
Auf den ersten Blick scheint es ein lauschiges Plätzchen zu sein, aber bis in die frühe Nacht herrscht reger Autoverkehr. Nachts ist aber schön ruhig und am nächsten Morgen geniessen Eliane, Grace und Huka einen ausgedehnten Spaziergang im Park.





An der Loire

Ein konkretes Tagesziel haben wir heute nicht; es soll ostwärts der Loire entlang gehen. Die Gegend ist schön, grüne Wiesen und Wälder. Das Wetter ist immer noch gut und es wird ein heisser, schwüler Tag werden. Für die Jahreszeit ist es viel zu warm, in Frankreich wie in der Schweiz.

Wir fahren südwärts über Beaumont nach Château-Renault. Das erwartete Schloss thront hoch oben auf dem Fels, aber es beherbergt keinen König sondern die Mairie! So gibt es nichts zu besichtigen und wir fahren weiter nach Chaumont-sur-Loire. Dem Womo-Tipp folgend finden wir an der Loire einen schönen Parkplatz und machen eine Kaffeepause (siehe Foto).

Ein Stück weiter oben steht Schloss Chaumont, wir können uns aber nicht aufraffen zur Besichtigung und fahren deshalb weiter nach Beaugency. Den vorgesehenen Stellplatz vom Womo-Führer finden wir auf Anhieb, jedoch ist er inzwischen zum Campingplatz umfunktioniert worden.
Es ist heiss und wir sind müde, deshalb bleiben wir da. Der Platz ist günstig und recht schön, direkt an der Loire gelegen. Jetzt am Nachmittag sind wir fast alleine, gegen Abend gibts dann Betrieb und es treffen zahlreiche Womos und Wohnwagen ein.

Dazu noch eine kleine Anekdote:
Wir haben zum unbeschränkten Ein- und Ausfahren einen Code zum Eintippen an der Schranke bekommen. Wie wir nun so draussen vor dem Womo sitzen, steht plötzlich ein Mann vor uns und fragt, ob wir Deutsch sprechen. Der langen Rede kurzer Sinn: Der Empfang ist unbesetzt und der Mann kann mit seinem Wohnwagen nicht hineinfahren. Hilfsbereit wie wir sind, geben wir ihm kurzerhand unseren Code und hoffen einfach, dass er so ehrlich ist und sich dann später noch offiziell anmeldet. Das Lustige an der Geschichte ist, dass danach dutzende von Wohnwagen einfahren und wir hoffen, dass nicht alle "unseren" Code eingeben und wir noch Probleme bekommen. (...pro Einfahrt 5 Euro oder so :-) )



Gegend von Orléans

Heute gibts wieder einen Tag des Sich-Verfahrens. Im Womo-Führer gibts so viele Tipps für Sightseeing, aber uns ist nicht wirklich danach. In La-Ferté-St-Aubin gibts aber ein Schloss, das Eliane interessiert und wir versuchen nun, dorthin zu gelangen. Urs braust zweimal am entsprechenden Wegweiser vorbei und einmal mehr verfahren wir uns hoffnungslos.

Zwischendurch halten wir in einem entzückenden kleinen Dörflein, dessen Namen wir leider vergessen haben, an und machen einen Spaziergang (siehe Fotos unten).

Wir beschliessen, nach Gien zu fahren, weil Eliane sich für Keramik begeistert. Jetzt da wir unser Ziel geändert haben, sehen wir noch viele Male den Wegweiser "La-Ferté-St-Aubin"! Es ist zum verrückt werden! Wenigstens lernen wir daraus, dass man in Frankreich ohne gutes (und regionales!) Kartenmaterial ziemlich verloren ist. Auch das GPS war nicht hilfreich und wir vermissen unseren Kompass, der im alten Womo geblieben ist.

Kurz nachdem wir durch Orléans gefahren sind, fängt es an zu regnen. Hoffentlich wirds nun auch wieder etwas kühler!

Wir fahren auf der D952 Richtung Gien als wir immer wieder gigantische Zigeunerlager passieren. Auf riesigen Wiesen stehen da unüberschaubare Mengen von Wohn- und fensterlosen weissen Lieferwagen! Sie füllen Strassen und Parkplätze, auch im Inter Marché, den ich für einen letzten Einkauf noch besuche, sind praktisch nur Zigeuner.





Côte d'Or

H
Da es weiterhin regnet, fahren wir weiter in Richtung Schweiz. Die D965 führt uns über St. Fargeau - Toucy nach Auxerre; auf der N6 gehts dann nach Avallon. Danach sind wir wieder auf der uns bereits bekannten D70.
Auf eine Übernachtung bei Mme. Mariette in Pont Royal verzichten wir diesmal :-) Unser Nachtquartier suchen wir entlang der D119 nach Vitteau. Nach kurzem Suchen finden wir hier einen der ruhigsten Plätze überhaupt. Es gibt praktisch keinen Verkehr, man hört buchstäblich die Stille.

Dies ist unsere letzte Nacht im Womo; am nächsten Tag fahren wir über Dijon-Pontarlier wieder nach Hause.





Impressionen

1. Teil - bis Cherbourg