Frankreich
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Ersigen - Cherbourg

Pont Royal

Gegen Mittag erst fahren wir los und zwar in Richtung Pontarlier - Dôle - Dijon. Irgendwie kommen wir nicht recht vorwärts und zockeln hinter Lastwagen und anderen mobilen Strassenhindernissen her.
Am frühen Abend sind wir ziemlich geschafft und beschliessen, nach Dijon ein Nachtquartier zu suchen. Leichter gesagt als getan! Die Gegend (Côte d'Or) ist zwar sehr schön, aber ein geeigneter Übernachtungsplatz findet sich nicht so leicht.
Einige Kilometer nach Vitteau, in einem verschlafenen Kaff namens Pont Royal (!!!) - königlich ist hier gar nichts - sehen wir links einen grossen Parkplatz und beschliessen, dort zu nächtigen. Als wir so gemütlich am Tisch sitzen und essen, kommt plötzlich eine Dame über den Platz marschiert und meint, der P sei privat und wir sollen ihn nachher bitte verlassen. Der Anblick unserer Grace (Havaneser Hündin) hat sie dann aber irgendwie versöhnt - sie sagte, sie habe auch so ein Hündchen - und eine Rückfrage meinerseits ergibt, dass wir bleiben dürfen. So lernen wir Madame Mariette kennen, die nebenan ein Restaurant führt, welches nun zum Verkauf steht. Dass der Parkplatz privat ist, ist nicht eindeutig auszumachen.
Sehr ruhig ist es neben der viel befahrenen Landstrasse nicht, aber insgesamt haben wir nicht wirklich schlecht geschlafen. Die erste Nacht im neuen Womo - die Betten sind wunderbar!



Paris

Heute wird Urs erstmals live den Eiffelturm sehen, aber beim Frühstück wissen wir das noch nicht! Das Tagesziel ist, in die Nähe von Mont. St. Michel zu gelangen.
Die Fahrt soll über Avallon - Auxerre - Orléans - Le Mans - Laval - Fougères führen. Nach Auxerre leitet uns ein Wegweiser "Orléans" auf die Autobahn. Das ist dann auch der erste und einzige Wegweiser nach Orléans, den wir auf der Hinfahrt sehen. Oder anders gesagt, es gibt keine entsprechend angeschriebene Autobahnausfahrt und so stehen wir dann plötzlich schon fast vor den Toren von Paris.
OK, macht nichts: wir haben ja das GPS. Aber das macht uns dann die nächsten Probleme: der Ton ist viel zu leise und Urs verpasst im Gewimmel und Getümmel die Ausfahrt nach Versailles. Ha, jetzt gehts aber rund: wir sind auf der Umfahrungsstrasse von Paris und stehen dort im Stau. Die erneute Programmierung des GPS bringt nichts und wir fahren im Schritttempo um Paris. Dabei sehen wir dann auch mehrere Male den Eiffelturm.

Wir stellen das GPS ab und ich versuchs wieder mit Karte und Kompass. Wir sind schon ziemlich im Nordwesten von Paris und es wird schwierig, wieder in den Süden zu gelangen. Bei Mantes machen wir einen entsprechenden Versuch, fahren aber wieder im "Gaggo" herum. Schliesslich klappt's aber; wir gelangen auf die N12 und fahren Richtung Alençon. Ein paar Kilometer vor Alençon finden wir einen gut gelegenen Rastplatz auf der Autobahn (etwas erhöht und darum relativ ruhig) und beenden hier unseren "Tag des Verfahrens".

Le Mont St. Michel

Wir fahren die letzten gut 100 km und freuen uns beide auf den beim dritten Besuch schon fast vertrauten Anblick dieses Weltwunders.

In diesen Tagen liegt der Gezeitenunterschied bei etwa 14 m und wir hoffen, etwas von diesem Spektakel mitzubekommen. Aber ohje! Alle Parkplätze ausser einem sind bei Flut unter Wasser und deshalb gesperrt. Auf dem offenen Parkplatz drängen sich die Autos; das Gewimmel wird uns zu viel und wir beschliessen zu wenden. Am Ende des Damms entdecken wir links einen P für Womos. Dieser ist aber voll und die Einfahrt ist gesperrt. Wohin nun? Etwas unentschlossen fahren wir einige Kilometer ostwärts, bis wir auf einem schönen Rastplatz anhalten.

Nach einer kurzen Stärkung (Wurstweggen aus dem Backofen: LECKER!) spazieren ein Stück auf dem Damm entlang. Viele Schafe haben sich wohl an die zweibeinigen Besucher gewöhnt und lassen sich nicht weiter stören. Einige springen aber davon und verletzen sich früher oder später auf dem unebenen Boden an den Beinen. Meiner Meinung nach gibt es da viel zu viele humpelnde Schafe und ich frage mich, ob sich überhaupt jemand um die Tiere kümmert. Die armen Viechis tun mir leid: bei einem hängt ein Bein lose herunter, viele andere humpeln oder haben kaputte, verwachsene Hufe.



 


St. Pair s/Mer

Wie weiter? Wir hoffen, dass wir an der Westküste der Normandie auch noch ein bisschen etwas von der Flut zu sehen bekommen und ändern unsere Reisepläne spontan.
Nach Avranches biegen wir ab auf die D911 mit dem Ziel Granville. Wir geniessen die Fahrt durch die Normandie mit ihren vielfältigen Landschaften. Am besten gefällt Eliane der Westen, die "bocage". Hier ist jede Wiese, jeder Acker, von Hecken und Bäumen eingefasst; schnurgerade Strassen führen in ständigem Auf und Ab über bewaldete Hügel.
Granville ist offensichtlich eine Touristenhochburg und zu gross und betriebsam. Mitten in der Stadt drehen wir um und fahren wieder Richtung Süd. Das nächste Dorf ist St. Pair sur Mer, wo wir an einem grossen, schönen Sandstrand einen Parkplatz finden. Es stehen noch ein paar andere Womos da; uns gefällts und wir beschliessen, hier zu übernachten.

Zur Freude von Grace und Huka machen wir einen Spaziergang am Strand. Da gibts immer so viel zu entdecken und beschnuppern - meistens sind die beiden nachher völlig erledigt.

Vom schnellen Tidenhub merken wir wenig, werden aber mit einem fantastischen Sonnenuntergang entschädigt.



Womo-Idylle am Strand von St. Pair s/Mer... Es sieht viel schlimmer aus, als es effektiv ist. Man sieht und hört eigentlich nichts von all den Nachbarn.



 


Villedieu-les-Pôeles

Nach einer ruhigen Nacht fahren wir am nächsten Morgen los nach Villedieu-les-Pôeles. Wir parkieren beim Bahnhof und spazieren gemütlich ins Städtchen hinunter. Als Erstes kaufen wir ein Baguette, dessen unwiderstehlicher Duft uns zum kontinuierlichen Anknabbern verführt. Ein frisches Baguette ist brotmässig kaum zu übertreffen, finden wir.
Ein Schild weist uns den Weg zu einer Glockengiesserei, die wir nun besichtigen möchten. In einem schönen Shop werden allerlei Souvenirs angeboten, darunter auch hübsche Kupfergefässe. Die Giesserei kann man leider erst in zwei Stunden besichtigen, was uns zu spät ist.
Wir schlendern duch die alten, engen Gassen und sind etwas irritiert von der Musik, die aus im ganzen Quartier regelmässig verteilten Lautsprechern klingt. Wer braucht das? Lärm gibts doch schon genug!
Es ist alles stark auf den Tourismus ausgerichtet. Nach einem erneuten Abstecher in die Bäckerei - das vorher gekaufte Baguette ist zu stark "geschrumpft" in der Zwischenzeit - gehen wir zum Womo zurück und fahren weiter in Richtung Coutances.







Bretteville Plage

Die D44 führt uns ans Meer bei Agon-Coutainville, die D 651/650 dann wieder nordwärts. Vom Meer sieht man wenig bis nichts, lediglich die Wegweiser "Plage" oder "Mer" lassen erahnen, dass wir in Küstennähe sind.

In Bretteville-Plage biegt Urs spontan ab in Richtung Strand, wo wir einen von Dünen geschützen Parkplatz finden, der sich sehr gut zum Übernachten eignet.
Der Strand ist leer. Lediglich in der Ferne sieht man ein paar Fischerboote und Austernfischer. Touristen gibts hier keine: herrlich! Wir lassen die Hunde von der Leine und die Zwei geniessen das Herumtoben im Sand. Grace, deren Fell etwa 8 cm lang ist, können wir nach den Ferien zum Scheren bringen; nach wenigen Minuten ist sie "paniert", d.h. voller Sand, was zusammen mit dem Meerwasser ein schon beinahe klebriges Fell gibt. Ideal für ein Styling, das jeden Punker vor Neid erblassen lässt, aber nicht mehr viel mit dem schneeweissen Wölkchen zu tun hat, das Grace normalerweise ist.

Wir spazieren barfuss dem Strand entlang, geniessen die Sonne. Wie immer halte ich Ausschau nach Muscheln und finde hier auch ein Prachtsstück von einer Pétoncle=Kammmuschel (Pilgermuschel). Auch leere Ausstern und Schneckenhäuser liegen zu hunderten herum.

Dieser geruhsame Nachmittag geht viel zu schnell vorbei. Nach dem Abendessen gehen wir nochmals an den Strand und werden wieder mit einem wunderschönen Sonnenuntergang verwöhnt.



   


Anse de Vauville

Inzwischen redet definitiv niemand mehr von einer Fahrt durch die Bretagne und wir beschliessen, der Küste der Normandie zu folgen.

Nach einer völlig ruhigen Nacht gehts nun weiter nordwärts, in die Gegend von Cap de la Hague. Wir nehmen die D650 und fahren bis Les Pieux, wo wir wieder ans Meer wollen. Dielette finden wir auf Anhieb, verfahren uns dann aber und befinden uns plötzlich auf einer Art "öffentlich-privater Umfahrungsstrasse" des AKWs Flamanville, welches beeindruckend gross ist. Wir nutzen die nächste Gelegenheit zum Wenden und schon fährt ein Patrouillenwagen des Sicherheitsdienstes an uns vorbei. Big Brother is watching you!
Wir fahren zurück nach Dielette und ein sehr schmales Strässchen führt uns dann über Vasteville nach Biville. An einem der Aussichtspunkte halten wir an und geniessen den herrlichen Blick auf die Anse de Vauville. Wir lassen Landschaft und Farben auf uns einwirken, wunderschön! Weniger schön: Rechts in der Ferne ist bereits die Wiederaufbereitungsanlage La Hague zu sehen.
Wir folgen dem Strässchen, das uns nun hinunter nach Vauville führt, einem herzigen kleinen Dörflein mit Charme und Ambiente. Steinhäuser mit kleinen Gärten, in denen bereits die ersten Blumen blühen, säumen die Strasse.
Die Pierres Pouquelées lassen wir aus (s. Womoführer!) :-)

Die Wiederaufbereitungsanlage in La Hagueist gigantisch! Wir passieren die nicht enden wollenden Gebäudekomplexe und fahren hinaus zur Nez de Jobourg. Es ist heiss und der kurze Spaziergang bis zum Aussichtspunkt wird schon fast zur Tortur: kein Lufthauch ist zu spüren, obwohl wir hoch oben an der Küste sind. Die Aussicht ist beeindruckend: tiefblauer Himmel über dem dunkelblauen, zum Teil in Strömungen brodelnden Meer.




Anse de Vauville



Nez de Jobourg



Baie de Quervière

Für unseren nächsten Übernachtungsplatz vertrauen wir wieder einmal unserem Womoführer und fahren nach Eculleville. Die Strassen werden wieder schmaler, aber wir finden die Abzweigung zur Baie de Quervière auf Anhieb. Zeitweise hat Eliane den Eindruck, dass wir uns verfahren hätten, aber Urs fährt zu und wir lassen uns überraschen. Ein bisschen mulmig wirds Eliane während der letzten paar Meter dann doch noch: das Strässchen ist gerade noch gut Womo-breit und führt uns steil zur Küste hinunter, die Bäume links und rechts bilden ein Dach.
Plötzlich aber stehen wir auf einem grösseren Parkplatz an einer felsigen Steilküste: Endstation. Es gibt ausreichend Platz für etwa 20 Autos bzw. einige Womos, Bank und Tisch und Abfalltonne sind auch vorhanden.

Ein schmaler Weg führt hinunter an nicht gerade einladenden kleinen Strand. Dafür kann man aber auf beiden Seiten des Platzes dem Sentier Littoral folgen, einem kilometerlangen Küstenpfad, auf dem einstmals die Zöllner patrouillierten.

Der Strandspaziergang fehlt uns, aber wir werden mit einer wilden, urtümlichen Landschaft und einem ruhigen P entschädigt.
Wir staunen, wieviele Leute diesen Platz kennen, herrscht doch an diesem sonnigen Sonntagnachmittag während einiger Stunden ein stetiges Kommen und Gehen.





Cherbourg

Im Womo-Führer ist ein schöner Platz mit Sandstrand erwähnt, den wir gleich am frühen Morgen anpeilen. Leider existiert er nicht mehr und ist einem Camping-/Freizeitpark gewichen (Querqueville).
Wir fahren weiter nach Cherbourgund wollen der Küste entlang Richtung Osten fahren. Das tönt einfacher als es ist und es dauert eine ganze Weile, bis wir Cherbourg durchquert haben.
Zuerst fahren wir in Richtung Biville, was völlig falsch ist. Obendrauf geraten wir dort noch in einen Sonntagsmarkt; am Ende hilft nur noch wenden und zurück fahren.

2. Teil