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Karasjok

Sonntag, 6. September 09, 16. Tag
Heute ist das Wetter etwas besser und wir freuen uns auf die spannende Rückfahrt. Die Fotos davon sind unter "2. Woche", Hamningberg. Nach Vardö wirds dann wieder eintöniger und das Wetter verschlechtert sich.

Weiter gehts nach Karasjok, entlang dem imposanten Tana-Fluss. Träge fliesst er nordwärts, dem Meer entgegen, schlängelt sich durch das weite Tal. Manchmal verbreitert er sich zu einem See mit Inseln und grossen Sandbänken. Zwischendurch zeigt er etwas Temperament und rauscht über kleine Stromschnellen, aber nur um kurz darauf wieder ruhig dahinzufliessen.

Ab und zu sehen wir Bauernhöfe und kleine Siedlungen, insgesamt herrscht hier aber die grosse Einsamkeit. Oftmals sind Ortstafeln vorhanden, aber die dazugehörenden Häuser bleiben unsichtbar.
Kurz nach Karasjok finden wir einen netten Übernachtungsplatz, wo uns das Rauschen eines kleinen Baches in den Schlaf singt.





Kautokeino

Montag, 7. September 2009, 17. Tag
Wir fahren weiter in Richtung Kautokeino. Das Wetter ist schlecht, aber regnen tuts erst am Nachmittag, dafür dann gleich anhaltend. Die Strassen sind auch nicht besonders gut, zeitweise fühlt es sich an als ob man auf einem bockigen Pferd reitet.

Die Landschaft ist schön, Steppe, Mischwald, Seen, Flüsse, viele Farben.... Ein kurzes Stück fahren wir nochmals durch Finnland, bevor wir Schweden erreichen.

Wir beide lieben Lappland. Die Landschaft und die Farben sind unbeschreiblich.



Kiruna

Bald erreichen wir Kiruna. Wir besorgen uns einen Stadtplan und sind erstaunt, dass die Kirche, die 2001 zum „schönsten je gebauten Gebäude von Schweden“ gewählt wurde, nicht auf dem Plan auffindbar ist. Nach ein paar Schritten sehen wir das Bauwerk und sind wirklich ganz beeindruckt. Hinein können wir leider nicht, da sie vor 15 Minuten (15.45h) geschlossen wurde!

Plötzlich ruft mich Urs hinter den Glockenturm und macht mich bekannt mit zwei Männern, die in dieser Ruhe und Abgeschiedenheit ein (oder eher mehrere) Bier trinken. Wir unterhalten uns kurz: sie sind beide aus Kiruna, sind beide in den 70er/80er Jahren um der Arbeitslosigkeit zu entfliehen nach Göteborg gezogen. Der eine kam nach 7 Jahren wieder zurück, der andere will mit seiner Rückkehr noch bis zur Pensionierung warten.
Nach dieser kurzen Plauderei machen wir uns auf den Rückweg.

Unser P ist auf dem „Aussichtsberg“ und diesen Namen verdient er wirklich! (Er besteht aus dem Aushub, der bei dem Bergwerk entstanden ist).

Kaum haben wir uns nach einem kurzen Rundgang im Womo installiert, höre ich wie Urs draussen mit jemandem redet: en Schwiizer! Wir freuen uns alle drei und laden Matthias auf einen Kaffee ins Womo ein. Leider wartet sein schwedischer Kollege unten auf ihn und so bleibts bei einem netten kurzen Gespräch.

Auch hier kommt beim Einnachten ein böiger Wind auf, der sich Gott sei Dank aber wieder legt.



 


Bis Narvik

Dienstag, 8.09.09, 18. Tag

Unser Berg liegt im dicken Nebel, der sich beim Herunterfahren lichtet. Es ist bedeckt, regnet aber nicht. Wir fahren nun in Richtung Norwegen bzw. Lofoten. Die Fahrt über die weite Ebene ist nicht besonders interessant, lediglich die Farben der Gräser und Bäume sind sehr intensiv. Leuchtendes Orange, Rot und Gelb, umgeben vom hellgrauen Himmel.

Je näher wir dem riesigen Torneträsk und dem Abisko Nationalpark kommen, um so schöner wird das Wetter. Tiefblau und ruhig liegt der See da, umgeben von grünen bewaldeten Bergen.

Ein Stück weiter noch, unmittelbar vor der Grenze zu Norwegen, sehen wir plötzlich mehrere riesige Überbauungen, die wie Fremdkörper an den Berghängen kleben. Ein absoluter Touristenpunkt in der Mitte von Nirgendwo.
Krasser könnte der Gegensatz zwischen Norwegern und Schweden nicht gezeigt werden: auf der norwegischen Seite herrscht Leere; nur vereinzelte kleine Häuschen und Hütten stehen weit von einander entfernt.

Die Gegend ist einsam, wild und schön und nur all zu schnell sind wir unten am Meer angekommen und stehen nach wenigen Kilometern am Stadtrand von Narvik.





Narvik

Hier wollen wir unsere Gasflaschen befüllen lassen. Die aktuelle Liste der LPG-Tankstellen haben wir dabei, aber die angegebene Adresse ist trotzdem nicht mehr gültig. Urs hat aber einen anderen Anbieter entdeckt, der den Tank füllt.





Lofoten

Bei bedecktem Himmel gehts weiter bis Bjervik, wo wir die E6 verlassen und auf die E10 abbiegen. Dieser Strasse wollen wir nun folgen bis nach A, das ganz im Süden liegt. Als wir letztes Jahr hier waren, war das Wetter traumhaft schön, jetzt fängt es an zu regnen und die Landschaft versinkt im Nebel. Oftmals lässt sich die Höhe der steil herabfallenden Felswände nur erahnen.

Trotz des immer schlechter werdenden Wetters fahren wir weiter, sind froh über die paar klaren Augenblicke, in denen wir die ganze Pracht dieser einmaligen Landschaft entdecken können.

Vor Svolvaer, in Siltpollen, entdecken wir einen schönen Rastplatz und schlagen hier unser Nachtquartier auf. Da es bereits jetzt sehr stürmisch windet, stellen wir das Womo so gut wie es geht in den Wind und nahe an einen kleinen Hügel.

Schon bald aber dreht Petrus den Ventilator an und etwa ab 3h nachts geht die Post ab. Heftigste Windstösse knallen von allen Seiten auf unser Glotti ein, schütteln es durch und rauben uns den Schlaf. Zwischendurch macht der Wind kurze Verschnaufpausen, um danach um so heftiger wieder loszubrausen. Wir sind diesen Naturgewalten ausgeliefert und es bleibt nur zu hoffen, dass der Wind nicht noch mehr zulegt. Mir machen diese Stürma Angst, aber was soll man mitten in der Nacht machen? Also heisst es ausharren.

Ein anderes Womo, das quer zu uns stand, parkiert am frühen Morgen um und stellt sich in unseren Windschatten.





Svolvaer bis Sund

Mittwoch, 09. September 2009, 19. Tag

Diese Nacht werden wir nicht so schnell vergessen! Petrus stellt das Gebläse auch am Morgen noch nicht ab und der Sturm tobt munter weiter. Mal giesst es waagrecht wie aus Kübeln, dann wieder gar nicht oder nur leicht. Der Wind rüttelt und schüttelt unser Womo und das Fahren macht wirklich keinen Spass. Trotzdem setzen wir die Fahrt fort, über grössere und kleinere Brücken, z.T. einspurig mit Lichtsignalanlage, durch Tunnel, die unter dem Meer verlaufen. Vor allem das Befahren längerer, höherer Brücken ist nicht ganz ungefährlich.

Eine dieser Böen löst sogar einen unserer Schweibenwischer von der Scheibe! Anhalten können wir nicht, müssen weiterfahren zur nächsten Ausweichstelle. Mit einer weiteren Böe knallt der Wischer wieder an die Scheibe, allerdings verkehrt herum. Also Scheibenwischer ausschalten und hoffen, dass bald eine Haltemöglichkeit kommt.

Diese abenteuerliche Fahrt vergesse ich wohl nie und Jahre später sehe ich aufkommendem Wind - je nachdem wo wir gerade sind - mit sehr gemischten Gefühlen entgegen.

Schliesslich gelangen wir nach Sund, wo wir einen Kunstschmied besuchen wollen. Tor-Vegard Moerkved erweist sich als netter Gesprächspartner und wir verbringen über eine Stunde in der kleinen Kunstschmiede, in der er vor allem Kormorane, aber auch verschiedene andere Tiere und Figuren herstellt.



Wind und Wasser



Schmied in Sund

Thor-Vegard Moerkveds kleine Schmiede  


Bis nach A

Dann bleibt uns noch das letzte Stück von 25 km nach A, das wir auch noch unter die Räder nehmen.
Der Sturm hat wieder zugenommen und donnert mit aller Heftigkeit über die Südspitze von Moskenesöya. Das Meer ist aufgewühlt und riesige Wellen brechen sich an den steilen, steinigen Ufern. Von allen Felswänden ergiessen sich Rinnsale und grössere und kleinere Bäche ins Tal hinunter.

Beim Hinweg nach A fahren wir in einem kleinen Dorf an einer mit Beton befestigten Kaimauer entlang und schauen kurz zu, wie die Wellen ans Ufer prallen. Auf dem Rückweg sehen wir kurz bevor wir diese Stelle passieren, wie eine Riesenwelle etwa 4 m hoch über die Mauer schwappt und einen Schwall Seewasser an die Felswand auf der linken Fahrbahnseite ergiesst. Wir fahren langsam auf diese Stelle zu und da passiert das Gleiche nochmals. Etwas ratlos halten wir an. Wenn so eine Welle über unser Womo hinweg schwappt, wirds ungemütlich. Wir warten noch kurz und dann „Augen zu und durch“ - Gott sei Dank passiert nichts!

Am späteren Nachmittag halten wir in Ramsberg an, auf einem der spärlichen öffentlichen Parkplätze, um hier zu übernachten. Der Sturm scheint nachgelassen zu haben, aber schon nach kurzer Zeit gehts wieder los und heftige Windstösse von hinten heben die drei kleinen Dachlukenfenster an und schütteln uns durch. Seit siebzehn Stunden tobt der Sturm und scheint nun auf den Abend wieder an Intensität zuzunehmen.




Noch mehr Wasser

Hier wären wir fast "geduscht" worden 


In A



Zurück bis Ramsberg



Wikinger Museum

Donnerstag, 10. September 2009, 20. Tag

Erst gegen 2h morgens wird es ruhig. Schlafen können wir gut und sind am Morgen schön ausgeruht. Wir fahren weiter bis nach Borge, wo wir das Wikinger Museum besuchen. Knapp 1,5 km Spazierweg bis zum See hinunter, wo ein nachgebautes Wikingerschiff vor Anker liegt. Da es nicht regnet, machen wir zuerst diese Runde – auf dem Rückweg passiert es dann aber doch: während etwa 10 Minuten öffnet Petrus die Himmelsschleusen.
Danach besuchen wir das Langhaus. Die Ausstellung ist sehr interessant und man erfährt vieles über die Wikinger. Schliesslich kommen wir noch in den Genuss einer sehr interessanten und ausführlichen Führung in deutscher Sprache. Ausserdem erfahren wir, dass während des Sturms der Luft- und Fährverkehr eingestellt worden war und der Wind hier im Museum eine massive Holztüre weggeblasen hat!

Wir fahren anschliessend den ganzen Weg zurück, d.h. verzichten auf die Fähre, da dass Meer immer noch sehr aufgewühlt ist.

Ein Stück nach Narvik übernachten wir.





Zurück bis Narvik



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