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An der Ostsee

Samstag, 22. August 2009, 1. Tag
Unser Glotti steht bereit und wir freuen uns auf unser mehrwöchiges Abenteuer. Heute ist es eher bedeckt und nicht mehr so heiss wie in den vergangenen Tagen, also ideales Reisewetter.
Die Fahrt verläuft entgegen unseren Erwartungen völlig problemlos und wir erreichen Kirchheim ohne auch nur einmal in einen Stau geraten zu sein.


Sonntag, 23. August 2009, 2. Tag
Weiter gehts Richtung Hamburg. Geplant ist eigentlich die Weiterfahrt nach Fehmarn, aber Urs ist neugierig auf Rostock bzw. die Umgebung und von dort aus gibt es schliesslich auch eine Fährverbindung nach Dänemark (Warnemünde – Gedser). Auf einem Fährbüro an einer Autobahnraststätte buchen wir einen Platz auf der 11 Uhr Fähre am Montag. Bei schönem Wetter geniessen wir die Fahrt durch die schöne Landschaft.

Gemäss Karte gibt es nordöstlich von Rostock zwei Campingplätze. Wir landen auf demjenigen in Graal-Müritz. Unser erster Eindruck ist sehr positiv; der Platz ist zwar nicht einsehbar, liegt aber in einem lichten Waldstück, etwa 200 m vom Empfang entfernt. Zu Fuss müssen wir uns einen Platz aussuchen, den ich besetzt halte während Urs uns anmeldet und das Womo holt. Erst nach einer Weile wird uns bewusst, in was für einer für uns eher skurrilen Umgebung wir uns befinden. Gegen Abend wird die Anlage schnell finster und düster, da sich - zumindest unsere Ecke - unter hohen Nadelbäumen befindet, die unten kahl, oben aber noch grün sind. Es gibt keinerlei Sichtschutz zum Nachbarn, kaum eine Ecke, die nicht von Zelten, Wohnwagen oder Wohnmobilen belegt ist. Menschen wuseln herum…. Gespenstisch sieht das aus, wie eine Horde vertriebener Leute, die hier im Versteckten haust…. Zu allem Überfluss geht dann auch noch eine Alarmsirene los. Da sich kein Mensch darum kümmert, hoffen wir einfach aufs Beste! Wir empfinden das Ganze als eher bedrückend, für eine Nacht aber in Ordnung. Auf dem Foto sieht es nicht so dramatisch aus, da dieses noch bei vollem Tageslicht gemacht wurde.

Der Ostseestrand ist nur ein paar Meter entfernt und der Abendspaziergang macht Spass. Das Wasser ist kalt, aber warm genug um sich die Wellen um die Beine und Füsse klatschen zu lassen.


Montag, 24. August 2009, 3. Tag
Kurz nach 9h fahren wir los und landen im Norden von Warnemünde in einer Sackgasse. Eigentlich sind wir ganz in der Nähe des Fähranlegers, aber auf dieser Strecke ist er nicht zu erreichen. Also GPS einschalten und das Ganze nochmals von vorne. Diesmal klappt es und wir treffen sogar noch etwas zu früh ein.

Die Überfahrt Gedser (Dänemark) dauert etwa 2 Stunden. Die Sonne lacht vom Himmel und wir geniessen die ruhige Schiffsreise. Langsam verschwindet Rostock aus unserem Blickfeld und schon bald sieht man die Windräder-Anlage von Gedser, die weit draussen im Meer liegt.

Nun liegt noch ein kurzes Stück Dänemark vor uns. Wir fahren entlang der Küste bis nach Kopenhagen und überqueren die Oeresundbrücke, was ebenso windig und eindrücklich wie teuer ist. Danach umfahren wir auf der Autobahn Malmö und setzen unsere Reise in Richtung Vimmerby fort.



Südschweden

Dienstag, 25. August 2009, 4. Tag
Kurz nach Mittag erreichen wir Vimmerby und überlegen kurz, ob wir heute noch "Astrid Lindgrens Värld" besuchen wollen oder erst morgen. Das Wetter ist gut und wir entscheiden uns für heute.

So schlendern wir denn schon bald durch Bullerbü, machen Ferien auf Saltkrokan, treffen Michel aus Lönneberga, Pippi Langstrumpf und noch viele weitere Figuren, Häuser und Strassen, die wir von Astrid Lindgrens Büchern und Filmen kennen.
Der Park ist liebevoll gemacht und ganz auf die Kleinen ausgerichtet. Es gibt auch verschiedene Bühnen, auf denen die bekannten Figuren kurze Theaterszenen vorführen. Ohne Schwedischkenntnisse ist das Vergnügen leider nur halb so gross; ich glaube aber, dass es auch Vorführungen auf Deutsch gibt.

Selbstverständlich kann man sich auch gut verpflegen und Einkaufsmöglichkeiten für die kleinen (und grossen) Fans sind auch vorhanden. Ich decke mich reichlich mit Pippi Langstrumpf Kleidern und Figuren ein und unsere kleine Lenja, inzwischen gut 2 Jahre alt, trägt die T-Shirts mit Stolz und Freude.

Der Bequemlichkeit halber übernachten wir hier auf dem Parkplatz und freuen uns über eine ruhige Nacht.


Mittwoch, 26. August 2009, 5. Tag
Heute regnet es und wir sind froh, dass wir den Park gestern noch besichtigt haben. Fast um die Ecke liegt das Haus, in dem Astrid Lindgren aufgewachsen ist und dem möchte ich nun auch noch einen kurzen Besuch abstatten. Es lohnt sich - wir werden in eine Welt versetzt, in der alles noch etwas gemächlicher und gemütlicher von sich ging.

Die Fahrt von Vimmerby nach Stockholm ist kurz, den Campingplatz in Bredäng finden wir problemlos und ein freies Plätzchen hats auch noch für uns. Stockholm hat uns wieder und wir freuen uns auf einen zweiten Besuch dieser sympathischen und wunderschönen Stadt!

Im Gegensatz zum letzten Jahr sind jetzt Restaurant und Shop auf dem Campingplatz offen. Der Shop bietet nicht wirklich viel und Mä Thai’s Restaurant sieht etwas kitschig aus (eine Menge Plastikpflanzen, blinkende Lichterkette, durchsichtiger Plastik über einer rot-weiss-karierten Tischdecke), aber das Essen schmeckt ausgezeichnet – wir sind angenehm überrascht.



Astrid Lindgren's Värld

Astrid Lindgrens Haus



Unterwegs

Stockholm

Donnerstag, 27. August 2009, 6. Tag

Der Tag fängt nicht so besonders gut an. Urs ärgert sich ob der weichen Brötchen, die er in Mä Thais Laden gekauft hat. Ein kurzes Aufwärmen im Backofen löst dieses Problem in wenigen Minuten.

Am Kiosk an der U-Bahnstation Bredäng wollen wir zwei Tickets kaufen. Als Urs diese bezahlen will, lehnt der Verkäufer das Geld ab mit der Bemerkung, es sei seit zwei Jahren schon ungültig. Was für ein Mist! Die Tickets können wir trotzdem kaufen, allerdings nicht mit den beiden 100 Kronen Scheinen.

Die Fahrt mit der U-Bahn geniesse ich, habe Spass daran, all die immer noch irgendwie vertrauten Namen der Stationen wieder zu hören (Mälarhöjden, Örnsperg, Liljeholmen, Mariatorget, Slussen, etc. etc.).
In Gamla Stan steigen wir aus und gehen als erstes in eine Bank um den Sachverhalt abzuklären. Tatsächlich haben die 100 Kronen Scheine seit 2 Jahren einen Sicherheitsstreifen! Unser restliches Geld ist aber in Ordnung. Umtauschen können wir die alten Scheine nicht, da wir kein Bankkonto in Schweden haben. Bald schon stellen wir aber fest, dass es immer noch viele Geschäfte gibt, die das alte Geld annehmen.

Gemütlich spazieren wir durch die Fussgängerzone. Im gleichen Buchladen wie letztes Jahr finde ich die meisten Kinderbücher, die Romina sich gewünscht hat. Auch „Polarn o Pyret“ muss ich diesmal nicht suchen und decke mich reichlich mit den qualitativ hochwertigen Kinderkleidern ein. Schwer bepackt geht der Spaziergang weiter. Im Kunsträdgarden machen wir Pause, essen einen Hotdog und trinken eine Cola, und lassen die Atmosphäre auf uns einwirken.

Anschliessend schlendern wir hinunter zum Ticketshop und lösen zwei Schiffsrundfahrten "Under the Bridges of Stockholm". Gemütlich tuckert das Boot um die zahlreichen Inseln und via Kopfhörer wird man mit den entsprechenden Informationen dazu versorgt.

Die Rundfahrt mit dem Bus letztes Jahr war sehr interessant, diese Schiffsfahrt rundet das Bild noch so richtig ab. Mit der U-Bahn gehts danach zurück nach Bredäng.




Freitag, 28. August 2009, 7. Tag

Heute sieht das Wetter nicht so toll aus, aber wir sind zuversichtlich und machen uns am späteren Vormittag auf den Weg in die Stadt.

Um 11.15h fängt die "Archipelago Tour" mit einem Schnellboot an. Dieses entdecken wir schon von weitem, allerdings steht eine riesige Menschentraube davor und wir fragen uns, wie all diese Leute in diesem kleinen (ca. 50 Plätze) Boot Platz haben sollen… Was machen wir nun? Etwas ratlos setzen wir uns an der Anlegestelle auf eine Bank und schauen dem Treiben zu. Plötzlich setzt sich die Menge in Bewegung und geht – auf ein anderes Schiff, das unmittelbar neben „unserem“ liegt. Ha, ich mache mich sofort auf den Weg und besorge Tickets.

Wir sind gespannt, was uns da erwartet - Gott sei Dank weiss ich noch nicht, dass ich diesem Schiff noch einen heftigen Adrenalinausstoss verdanken werde.

Die Fahrt geht hinaus Richtung Meer/Schären. Der Guide rattert eine Menge interessanter Info über Stockholm und die Inseln herunter. Nach etwa einer halben Stunde erreichen wir offeneres Wasser und der Käpten dreht den Hahn auf. Mit knapp 50 kmh düsen wir um die Insel Lidingö herum. Inseln in jeder Grösse gibt es hier: kleine unbewohnte, bis grosse mit vielen Häusern/Villen – viele Promis haben hier ein „Sommerhäuschen“-, die z.T. halb versteckt zwischen Bäumen liegen oder leicht erhöht mit wunderbarer Aussicht beeindrucken.

Auf der Rückfahrt – Stockholm ist bereits wieder in Sichtweite – passiert es dann. Ein grösseres Schiff kommt uns rechts entgegen und es dauert nicht lange, bis wir in dessen bis etwa 3 Meter hohe Wellen geraten. Nach einem Abtaucher hinunter ins Wellental gehts aufwärts und danach klatschen wir mit voller Wucht in die nächste Woge hinein. Der Aufprall hebt alle Passagiere aus den Sitzen heraus, der Bug taucht voll in die Welle ein und die Leute schreien. Nun senkt sich der Bug wieder und es ist klar, die nächste Welle schaffen wir so nicht. Der Kapitän reisst das Steuer herum und legt das Schiff parallel zur Welle, so dass es extrem stark seitwärts schaukelt, aber Gott sein Dank nicht kentert. Eigentlich bin ich sicher, dass die Situation nie wirklich gefährlich war und der Kapitän genau gewusst hat, wie das abläuft, aber für einen Augenblick dachten wohl die meisten, dass wir uns als nächstes im Wasser wieder finden.

Nach dieser Aufregung lassen wir es ruhig angehen. Zurück an Land spazieren wir zur königlichen Bibliothek bzw. dem schönen Park davor. Stockholm ist eine wunderschöne Stadt, in der ich mich wohl und sicher fühle. Breite Strassen mit schönen Geschäften, Cafés, bevölkert von mehrheitlich jungen Leuten.

Wir spazieren weiter zum Observatorium, das heute leider geschlossen ist. So sehen wir aber für einmal einen Stadtteil ohne Touristen. Dann geht’s ein letztes Mal mit der Tunelbana nach Bredäng, wo wir am Abend noch einmal Mä Thais Küche geniessen.



Mittelschweden

Samstag, 29. August 2009, 8. Tag

Heute gehts weiter nach Norden. Kurz nach Gävle entschliessen wir uns, einen Abstecher ins Landesinnere zu machen und hier ein wenig auf Entdeckungsreise zu gehen. So fahren wir denn Richtung Bollnäs, bis nach Ljusdal. Die Fahrt ist trotz eher schlechtem Wetter sehr schön. Wir fahren an vielen Seen vorbei; manchmal sieht man durch die Bäume hindurch nur das Wasser glitzern, manchmal öffnet sich unvermittelt ein wunderschönes Panorama, das riesige Seen und unendliche Wälder zeigt.

In Delsbo biegen wir ab und nach ein paar Kilometern fahren wir dem Norrdellen See entlang und suchen einen Übernachtungsplatz. Dies gestaltet sich ziemlich schwierig, da es schlichtweg keine öffentlichen Parkplätze gibt. Diese Beobachtung machen wir hier in Schweden immer wieder und es ist nicht ganz einfach, einen geeigneten (ruhigen) Übernachtungsplatz zu finden.

Kurz nach Moviken sehen wir ein Hinweisschild für einen Campingplatz und biegen auf die Naturstrasse ab. Nach 4 km liegt der kleine Platz direkt am See, umgeben von Bäumen. Wunderschön! Wir checken ein und sind erstaunt, dass es so teuer ist (SEK 190). Vielleicht ist es ein "Spezialpreis" für Touristen - alle anderen Leute hier sind nämlich Schweden und kennen sich!

Wir richten uns auf dem zugewiesenen Platz ein und vertreten uns am See noch etwas die Beine. Der kühle Wind treibt uns allerdings bald wieder ins Womo zurück.

Die Dame am Empfang hatte uns darauf hingewiesen, dass heute Abend eine Party mit Musik stattfindet und so sind wir Lärm gefasst. Mit Ohropax kann ich sogar einigermassen schlafen! Kurz nach Mitternacht ist es vorbei und ich freue mich auf ein paar Stunden erholsamen Schlaf. Denkste! Die Nachbarn hinter uns, die uns schon am späten Nachmittag durch viel Lärm aufgefallen sind, machen Party bis um 4h früh! Es wird Musik gemacht – schwedische Volksmusik mit einer Harmonika, gelacht, geredet… Gott sei Dank ist uns dies in 5 Jahren nun zum erstenmal passiert; auf allen anderen Campingplätzen herrschte ab 22h Ruhe.




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